Sichere Geldanlage

Sichere Geldanlage – wie sieht die aus?

Banken und Sparkassen, aber auch Finanzdienstleister werben gerne mit ihren Produkten, die sie auch gerne als „Sichere Geldanlage“ bezeichnen. Was jedoch als „Sicher“ angenommen werden darf, ist, dass es keine „Sichere Geldanlage“ gibt. Würde man einen Bankangestellten oder einen Vertriebsfachmann bzw. eine Vertriebsfachfrau für Finanzprodukte mit dieser Aussage konfrontieren, so würde man vermutlich mit Gegenargumenten konfrontiert werden. Diese könnten zum Beispiel so lauten, dass eine „Sichere Geldanlage“ in Grund und Boden immer sicher sei. Gewiss, haben Grund und Boden eine sehr hohe Beständigkeit in der Finanzbrache. Ein Blick in die Geschichtsbücher hingegen zeigt, dass auch Grund und Boden als Kapitalanlagen von Risiken betroffen sind. Derartige Risiken sind in der Regel Kriege oder Naturkatastrophen mit lange andauernden Folgen, durch welche Grund und Boden für immer oder zumindest für sehr lange Zeit verloren gehen oder unbenützbar werden.

Sichere Geldanlagen im Sinne von absolut sicher gibt es demnach nicht. Vielmehr muss man in diesem Zusammenhang von einer relativ sicheren Geldanlage sprechen, also einer Geldanlage, welche unter Abschätzung aller Gefahren und Risiken als die sicherste Geldanlage zur Verfügung steht.

Grund und Boden aber grundsätzlich als sicher einzuschätzen wäre sehr riskant, hängt doch die Sicherheit für ein Investitionsgut sehr stark von politischen Systemen jener Länder ab, in welchen sich das jeweilige Grundstück befindet. Eine Investition in eine Grundstück, welches in Deutschland oder der Schweiz liegt, birgt weit weniger Risiken, als wenn das Grundstück in einem Land liegt, dessen Politik allgemein als instabil bezeichnet wird. Die sicherste Geldanlage ist also jene, welche sich im Vergleich zu anderen Geldanlagen als diejenige mit den geringsten Risiko erweist. Hier darf man als potenzieller Investor aber keinesfalls übersehen, dass auch das Investitionsobjekt mit dem geringsten Risiko noch ein Restrisiko beherbergt. Bei dieser Erkenntnis angekommen, stellt sich dann die Frage, ob der in Aussicht gestellte Gewinn das Risiko lohnt und ob man persönlich bereit ist, das Risiko zu tragen.

Lässt sich die Sicherheit einer Geldanlage erkaufen?

Sicherheit ist seit jeher ein großes Anliegen der Menschheit. Gerade bei Geschäften versuchen Menschen jegliches Risiko auszuschließen oder wenigstens so gut wie möglich zu minimieren. Doch nicht immer kann man einem Risiko ausweichen. Investitionen in Grundstücke, welche sich in Ländern mit politisch instabilen Systemen befinden, müssen immer wieder getätigt werden. Denn oft befinden sich tief in der Erde dieser Länder wertvolle Rohstoffe, welche für die globale Wirtschaft nötig sind und auf die daher nicht verzichtet werden kann.

Um das entsprechende Risiko einer Investition zu entschärfen, haben es sich spezielle Unternehmen gebildet, die es sich zur Aufgabe machen, solche Risiken durch entsprechende Verträge zu minimieren. Durch die dadurch gewonnene Sicherheit einer Geldanlage soll die Investition für Anleger interessant gemacht werden. Da jedoch derartige vertragliche Garantiezusagen kostenpflichtig sind, schlägt sich dies Gewinn mindernd auf die Rendite nieder.

Wie können Kleinsparer eine Geldanlage sicher gestalten?

Wie Wirtschaftskrisen immer wieder zeigen, herrscht gerade danach ein besonders großes Interesse an Kapitalanlagen, welche für das eingebrachte Kapital Sicherheiten gewähren. Vor einer Wirtschaftskrise ist die Aufmerksamkeit zu sehr auf die Rendite gerichtet als auf das damit verbundene Risiko. Erst die bittere Erfahrung von Verlusten bewegt zum Umdenken. Gerade Kleinsparer ohne die nötige Erfahrung auf dem Finanzmarkt sind von einer solchen Entwicklung oft sehr stark betroffen.

Da es aber immer wieder zu solchen Verhaltensweisen kommt, sind Staat und Konsumentenschützer sehr daran interessiert, eine Geldanlage sicher zu machen. Nur wenn eine Geldanlage sicher ist, sind die Einlagen der Kleinsparer vor einem möglichen Totalverlust geschützt.

Der Schutz der Kleinsparer vor riskanten Geldanlagen geht auch in die Richtung, Banken und Finanzberater, welche diese Finanzprodukte an den Kleinsparer verkaufen oder vermitteln, verstärkt in die Verantwortung zu nehmen. Dadurch wird die Geldanlage für den unerfahrenen Kleinsparer deutlich sicherer.

Stand 04.03.2011