Wozu braucht man eine Geldanlage?
Der ursprüngliche Gedanke, der zur Entwicklung von Geld führte, bestand in der Erschaffung eines flexiblen Tauschmittels, welches beliebig teilbar und universell einsetzbar ist. Dabei machte das Geld von seiner einstigen Form bis zu jener in der Gegenwart eine lange Entwicklung durch.
Anfangs wurde das Geld ausschließlich als Tauschmittel für den Handel benötigt. Im Haus gehütete Geldreserven dienten als Vorsorge für große Anschaffungen oder einfach als Reserve für einen finanziellen Engpass. Diese Rücklagen kann man als Vorläufer der Geldanlage betrachten, obwohl sie weder zu einer Bank gebracht wurden und auch nicht investiert wurden. Wem das Aufbewahren von Geld in einer Schublade zu gefährlich war und über eine größere Summe verfügte, investierte sein Geld zum Beispiel in den Ankauf eines Grundstückes. Davon versprach sich der Investor Sicherheit vor Verlust seines Geldes wie zum Beispiel Diebstahl und einer möglichen Wertsicherung. Derartige Handlungen sind bereits als Geldanlagen zu bewerten.
Was versteht man unter Geldanlagen?
In heutigen modernen Gesellschaften versteht man unter dem Begriff der Geldanlage in der Regel finanztechnische Aktivitäten durch Banken. Umgangssprachlich wird der Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Grundstückes kaum als Geldanlage bezeichnet. Doch führt man sich vor Augen, dass der Erwerb von Wohnungseigentum zum Einsparen von Mietkosten und gleichzeitig zur Wertsicherung des investierten Kapitals, wenn nicht sogar zur Wertsteigerung dessen, führt, so kommt man an dem Begriff der Geldanlage nicht vorbei. Nicht immer ist für Geldanlagen eine Bank oder ein Finanzberater nötig.
Die Tatsache, dass die Schaffung oder der Erwerb eines Eigenheimes weitläufig nicht als Geldanlage betrachtet wird, ändert nichts an dessen Eigenschaft. Deutlich wird dies in Kulturen, welche die Beschaffung von Wohnraum wesentlich flexibler handhaben. Ein mehrmaliger Wechsel des Eigenheims, sei es beruflich oder familiär bedingt, führt zwangsläufig zu einer anderen Denkweise. Das eingesetzte Kapital wird hier durchwegs als Geldanlage betrachtet.
Was sollte man beim Geld anlegen beachten?
Wie man immer auch sein erspartes Geld anlegen möchte, in jedem Fall wird man als Anleger zu einem Kompromiss gezwungen sein. Eine Geldanlage, welche eine besonders hohe Rendite abwirft und mit keinem Risiko verbunden ist, gibt es nicht. Bei Geldanlagen sollte man zudem Unterscheiden, ob man beim Geld anlegen spekulative Gewinne erzielen möchte oder ob die Kapitalanlage einfach nur der Vorsorge dienen soll. Oft werden die Begriffe Geld anlegen und Spekulation mit Geld sinngemäß vertauscht, was zu Irritationen führt.
Für langfristige Sparpläne wie die Altersvorsorge eigenen sich Geldanlagen mit langen Laufzeiten. Hierfür bieten sich zum Beispiel Sparplänen auch Pensionsfonds an, da für diese Kapitalanlagen auch entsprechende Kapitalgarantien bereitgestellt werden.
Bei kurzfristigen Sparanlagen hingegen eignen sich Sparpläne oder Fonds weniger. Gerade bei Fonds sollten die zusätzlich anfallenden Gebühren für An- und Verkauf sowie die anfallenden Depotkosten berücksichtigt werden. Daher eignen sich Fonds vorwiegend für Kapitalanlagen mit langen Laufzeiten, damit sich diese Kosten geringer auf die Rendite auswirken.
Kurzfristige Kapitalanlagen werden in der Regel dann gewählt, wenn Kapitalanlagen mit täglich fälligen Einlagen keine attraktiven Zinsen bieten. Denn bei einer Geldanlage mit Bindung verzichtet der Verbraucher auf die tägliche Fälligkeit und erwartet sich dafür einen höheren Zinssatz.
Bei einer Geldanlage für 1 Jahr oder eine Geldanlage für 3 Monate sollte man in jedem Fall einen gründlichen Vergleich der Zinsen vornehmen. Nicht jede zeitlich gebundene Geldanlage erweist sich als rentables Geschäft. Oft bieten Sparkonten mit täglich fälligen Kapitalanlagen höhere Zinsen. Allerdings muss man in den Vergleich berücksichtigen, ob die höheren Zinsen garantiert oder flexibel sind. In einem solchen Fall wäre dann auch die Entwicklung der Zinsen mit zu berücksichtigen.
Bei einer Geldanlage für 3 Monate ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinsentwicklung zulasten des Anlegers aufgrund des relativ kurzen Zeitraumes eher unwahrscheinlich. Bei einer Geldanlage für 1 Jahr hingegen kann sich die Zinsentwicklung deutlich spürbarer ausnehmen.